So ein Gedanke, nur so aus Scheiß! | Stefan Kleinkrieg (EXTRABREIT) macht sich Gedanken über das heutige Musikgeschehen

Print Friendly, PDF & Email

Von Stefan Kleinkrieg

Wenn man heute Musik macht, muss das schon aus professionellem Antrieb und mit einer fundierten Ausbildung geschehen, um dann eine Karriere zu verfolgen. Einfach fünf Freunde (oder beliebige Zahl) mit einer Idee und einem Proberaum, da wird nur seltenst etwas längeres, als 2-3 Jahre Spaß untereinander, bei rum kommen. Wogegen ja nichts zu sagen ist.

Aber ich kenne ein paar Leute die sind sehr talentiert und haben, aus eigener Tasche, wunderbare Produktionen erstellt, aber keinerlei Chance, in der jetzigen Musiklandschaft. Die Musikindustrie, ist die einzige Industrie die ihr Produkt verschenkt. Im weitesten Sinn… Im Radio laufen größtenteils 50 Titel, die ganze Woche, den ganzen Monat, das ganze Jahr.

Vorzugsweise DNA verankertes Liedgut, garniert mit Top Ten Sauce. Ich kann jetzt „No Milk Today“ von Herman Hermitz wieder mitsingen…Textsicher! So oft kriege ich das serviert.

Stefan Kleinkrieg – Foto: Daniel Pilar – die-breiten.de

Wenn sie dann mal was veröffentlicht haben, dann kommen oft die Musik-Journalisten und hauen den Kram, mit seelischer Wonne, in die Tonne, weil das zu allem Überfluss auch noch so ein Phänomen der Neuzeit darstellt: Der Journy als Kritik Star! In einer eigenen Hetzdisziplin!

Ich rede hier jetzt auch nur von Gitarrenbands, im Weitesten, wie das im Hip-Hop aussieht… da kenne ich nur Gerüchte. Geschichten von gekauften Klicks, gemieteten AMG Schlitten und was die Vorurteilskiste eines alten Sacks so hergibt. Deshalb klammere ich das aus.

Die Kundschaft weiß auch gar nicht mehr wie man für Musik anders bezahlt, als mit Abo… für „Trillzigmilliarden“ Songs, aus allen Kategorien. Aber die Welt ist schlecht und in uns allen lauert der Abonnent! 😲 Die Rückbesinnung auf Vinyl ist auch so eine Kuriosität, wird die Bands nicht wirklich retten.

Trotzdem gibt es Mädchen und Jungs, die in ihren Proberaum pilgern, als Band Geld zusammenlegen, um in einem Studio aufzunehmen und hier und da auftreten. Tiefe Verbeugung und ein, Bon Chance, von einem der viel Glück hatte! Denn Eins ist man sicher: egal was du machst, oder mit wie viel Zuspruch, von Außen, es gibt kaum etwas besseres als in einer Band zu spielen. Auch wenn Torben und Gundulina an der Schlauberger Notenbankmusikuniversität ein Vollzeitstudium für Musikakrobatik und Sphären – Innovation belegen… etwas was man nicht beschreiben kann, werden sie nie erfahren, geschweige denn verstehen.

Den guten, alten Amp auf englische Einstellung, „Pfanne“ umgehängt und… Schräng…! Einer schreit sich die Seele aus dem Leib, ein anderer frönt der „Urtelephonie“ und der „Hades“ tritt dir wie ein Pferd in den Magen… Es riecht nach Schweiß, verschaltem Bier, heißen Röhren und Kunstleder…

Mir ist auch klar, dass jetzt wieder ein paar „Tz,Tz,Tz-Schwitzehändchen“ ihr weises Haupt schütteln und meine Naivität belächeln, im freundlichsten Fall, egal!

Ein Hoch auf alle Bands, die ihren Träumen nachjagen, in all den „versyphten“ Proberäumen, sie leben hoch, sie leben hoch, 3 mal hoch!

Durchhalten, kommt wieder! ?

(FeF)

Stefan Kleinkrieg ist Musiker, Komponist, Texter und Autor. Er ist Gitarrist bei EXTRABREIT und Solo mit Band unterwegs.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Kleinkrieg

https://die-breiten.de/

Der ALTAMANN sagt Danke, für die Erlaubnis den Text übernehmen zu dürfen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert