Das man immer auch die Argumente der anderen Mitdiskutanten anhören sollte, zeigt sich wieder einmal an diesem Podcast von Tresentalk. In dem geht es darum das mitunter auch Versäumnisse, bzw. Inkompetenz der Bezirkspolitik am Kulturverlust im eigenen Bezirk Grund für das Versagen sein könnten.
Im Falle von Friedrichshain-Kreuzberg, haben sich die Podcastmacherinnen den medienpolitischen Sprecher der CDU–Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus und Mitglied des Rundfunkrates Berlin Christian Goiny in die Runde geholt. Den haben sie zu den Problemen mit der Grundsteuererhöhung, zur Planungsrechtlichen Sicherung von Clubstandorten und die Erhebung von Sondernutzungsgebühren im Bezirk befragt und ganz nebenbei erfahren, dass die Bezirksverwaltung aus Friedrichshain-Kreuzberg ganz offensichtlich auch die Kulturelle Bedeutung des Kreuzbergstraßenfestes nicht erkennen kann.
Christian Goiny: Es fällt auf, dass Vertreter der Grünen sich auf der Tonspur oft scheinbar engagiert auf die Seite der Clubkultur stellen. Bei genauem Hinsehen gibt es da aber einige Merkwürdigkeiten:
Es hat fast 10 Jahre gedauert, bis dass Grün geführte Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg dem Yaam einen langfristigen Mietvertrag gegeben hat, obwohl von Anfang die Verabredung mit dem Senat bestand, dass der Standort an der Schillingbrücke der dauerhafte Ort für den Club sein sollte.
Die Reparatur der Uferwand am Yaam wurde jetzt von der CDU durchgesetzt, nicht von den Grünen in ihrer Regierungszeit.
Seit 10 Jahren wurde in Friedrichshain-Kreuzberg kein BPlan zur Sicherung des Yaam als Kulturort eingeleitet oder beschlossen. Dann würde nämlich die Grundsteuer Problematik für den Club nicht bestehen.
Seit 6 Jahren weigert sich der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg den BPlan zumindest für den Holzmarkt25 festzusetzen. Die Grundsteuer Problematik würde da dann ebenfalls nicht mehr bestehen.
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg verzögert seit Jahren die Festsetzung des BPlan für das RAW Gelände und gefährdet damit die Club – und Kulturnutzung auf dem RAW Gelände.
Das #aboutblank liegt nicht auf der A100 Trasse. Die Frage der planungsrechtlichen Sicherung des Clubstandortes unter Aufzeigung möglicher Alternativen für die Baustelleneinrichtung wurde vom Bezirk nicht in Angriff genommen.
Obwohl der Senat den Bezirken die Erhebung von Sondernutzungsgebühren erlassen hat, erhebt der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, wie andere Grün-geführte Bezirke von Kulturveranstaltern und Gastronomen diese und hat die in 2025 sogar noch erhöht.
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg fragt die Veranstalter des Kreuzbergstraßenfests ernsthaft, warum diese Veranstaltung eine kulturelle Relevanz hat???
Grüne Abgeordnete, wie der ehemalige Finanzsenator Daniel Wehsener diffamieren Clubbetreiber als „private Geschäftsleute“…
Die Regelung für open air Feiern zum 30. April wird vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg derart sabotiert, dass Veranstaltungen die bis Mitternacht dauern, erst um 18 Uhr anfangen dürfen… Das war allerdings nicht die Verabredung.
Stattdessen veranstaltet die Grüne Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg eine Pressekonferenz, wo sie Clubbetreiber vor die Kamera zerrt und damit droht die vom Bezirk wegen seiner Untätigkeit bei der planungsrechtlichen Sicherung von Clubstandorten entstandene Grundsteuer an die Clubs weiterzuleiten…
Den Grünen kann man nur sagen:
„Action speaks louder than words!“
Außerdem in dieser Podcastausgabe:
TXL ruft!
Die Bewerbungsphase zur Bespielung der Modellfläche ist offiziell eröffnet – ab sofort könnt ihr eure Konzepte einreichen und mitgestalten, wie temporäre Kulturflächen in Berlin aussehen können. Don’t sleep on this!
Und: Unsere Zoe ist frisch zurück aus Tbilisi – mit jeder Menge Eindrücken, Begegnungen und Inspirationen aus der georgischen Clubszene im Gepäck. Wir sprechen über kulturelle Allianzen, subkulturelle Perspektiven und warum der Blick über den Berliner Tellerrand gerade so wichtig ist.