Franz de Byl und VINYL – Am 1. Mai besuchten Eve und der ALTAMANN im Art Stalker das erste Konzert einer Reihe von, bis auf weiteres, ständig am ersten Mittwoch eines Monats stattfindenden Konzerten, in denen sich Franz de Bÿl und die Band »VINŸL« mit dem vielfältigen musikalischen Schaffen des Multitalents Tom Waits beschäftigen und ein Menu seiner Musik in 18-20 Gängen ankündigen.
Der als Autor, Schauspieler und hierzulande wohl vor allem als Sänger und Komponist bekannt gewordene Waits, hat mit seinen 17 Studio- und 3 Livealben, 2 Soundtracks sowie durch einen aus einer Zusammenarbeit mit Gavin Bryars entstandenen Longplayer(*) jedenfalls mehr als ausreichend relevantes Material vorgelegt, aus dem sich Franz de Bÿl und seine Band nun bedienen und ohne Probleme einen ganzen Abend bestreiten können.
Von Anfang bis Ende auf hohem Level spannend
Man durfte also voller Erwartung sein, was einem als Hauptgang vorgesetzt wird, zumal alle drei Säulen, auf denen die Musik des Tom Waits laut Tommy T. Tulip basiert, der Jazz, der Blues und die Rummelmusik, in diesem Menu wiederzufinden sein sollten. Da das Art Stalker, nach unserem Eindruck, sehr gut gefüllt war mit Menschen, die ebenso gespannt auf die Umsetzung des Vorhabens Live und ohne doppelten Boden waren, fühlte man sich mit seiner Anwesenheit auch nicht fehl am Platze und in der Entscheidung bestätigt, sich auf dieses Abenteuer einzulassen. Es konnte also losgehen.
Toll ausgewählte Stücke, die das vorher geschilderte, breite musikalische Spektrum des Motto gebenden Musikers herrlich abbildeten und durch die vier Musiker, neben Franz de Bÿl an der Gitarre und dem Mikrofon spielten Ittai Rosenbaum am Piano, Jens Saleh am Bass und den nicht nur in Berlin Weltbekannten Tommy T. Tulip an den Drums, auf herrliche Weise interpretiert und dargeboten wurden, unterhielten die Zuhörer aufs allerfeinste. Beide Komponenten, die Auswahl der Songs und deren Interpretation, hielten das Programm von Anfang bis Ende auf hohem Level spannend. Das konnte man auch an den Reaktionen des Publikums ablesen welches sich, offensichtlich bestens unterhalten, mit reichlich Applaus revanchierte.
Passend dazu hatte de Bÿl drei Songs anderer Interpreten, nämlich Bowies – Where are we now – in der Deutschen Version, Cockers – You are so beautiful – und Dylans – Like A Rolling Stone – mit ins Programm genommen, die diesen Abend, da sie an den richtigen Stellen platziert waren, wunderbar abrundeten.
Ein musikalisches „Menu à la carte“ ist nicht ausreichend
Für den ALTAMANN ist das Experiment mit den drei Säulen gelungen. Es war alles dabei vom Blues bis zur Musik des Kettenkarussels, wie versprochen. Launige Überleitungen, ständige Interaktion mit den Gästen und ein reger Austausch unter den Musikern trugen zusätzlich zum Erfolg des Auftritts bei. Und schließlich hatten sie seinen Favoriten, obwohl er selbst eher selten Bahn fährt, auch noch im Programm, einfach Perfekt!
Alles in allem haben Franz de Bÿl und Band mit „Tom Waits à la carte“, ein spannendes Projekt am Start, dass durch den ungeheuren Spaß am Spiel der Musiker, lebendig und sehr abwechslungsreich präsentiert wird. Ein schöner Abend der den anwesenden Musikfreunden und uns viel Freude bereitete
Am besten man zieht sich das selbst einmal rein. Das kann man übrigens nach Aussage der Musiker mehrfach tun, da sich die Set Liste je nach Stimmung, Lust oder anderweitiger Einflüsse verändern kann und soll. Ein musikalisches Menu à la carte ist demnach also scheinbar nicht ausreichend, um das Projekt in seiner Wirkung abschließend beurteilen zu können. Aber das entscheiden sie dann doch lieber selbst. 😉
Immer wieder mittwochs (bis einer was anderes sagt):
„Tom Waits à la carte“ mit Franz de Bÿl + Band »VINŸL«
Jeden 1. Mittwoch des Monats im Art Stalker in der Kaiser-Friedrich-Str. 67
(*) Ich hoffe ich hab nix vergessen?
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Infos zu Tom Waits:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tom_Waits
https://en.wikipedia.org/wiki/Tom_Waits_discography
https://www.allmusic.com/artist/tom-waits-mn0000615119/discography
Zum Art Stalker >> >> https://www.art-stalker.de/
– Der ALTAMANN ist auch auf Facebook und YouTube zu finden – 😉