Die Kunst der Skizze – Wenn es um Skizzen geht, denken die meisten von uns erstmal an visuelle Medien. „In der Musik ist es genauso“, sagt Elektrokumbia-Artist Raúl Sotomayor. „Man muss eine Idee haben, die man sich anhören kann. Aber einfach nur im Kopf funktioniert das nicht richtig, das Wichtigste ist, dass man sie irgendwo festgehalten hat.“
Am Anfang war die Improvisation. Was auch sonst: Bevor Musik erinnert, verschriftlicht oder aufgenommen werden konnte, mussten ja erstmal ein paar Höhlenmenschen einfach drauf los spielen.
Afriqua präsentiert – In Clubs hört man Zwischenrufe nicht so gut wie auf Comedy-Veranstaltungen, aber glauben Sie mir: es gibt sie trotzdem. Im Laufe meiner DJ-Karriere hatte ich damit zum Glück selten zu tun (oder sie waren vielleicht einfach zu leise), und tatsächlich warf mich keiner davon so sehr aus der Bahn wie der eines besoffenen Typs, der immer wieder brüllte: „Das klingt doch alles gleich!”
In der Musik werden, ganz wie in Romanen, Geschichten von Konflikten und deren Auflösung erzählt: Ein Thema wird eingeführt, etwas Unvorhergesehenes geschieht, die Dinge regeln sich. Das dramaturgische Mittel der Musik sind die Harmonien; die einzelne Note ist für sich genommen nur eine Frequenz, sobald aber noch weitere dazukommen, entsteht eine Geschichte.
Ich sage HEY, ihr sagt HA! – HEY! – HA! – HEY! – HA! Kommandos wie diese mögen uns an Hype-Men des 90er-Jahre-Hip-Hop erinnern, an Hochzeits-DJs oder Animateure in Sport-Stadien. Sie sind jedoch auch ein gutes Beispiel für eine musikalische Figur, der innerhalb der Schwarzen Musik eine bedeutende Rolle zukommt: Call & Response.
In meiner Vorstellung gibt es viele Orte, die mich zu einem Nachdenken über die Idee einer „Black Music“ hätten bewegen können. Die Berliner U-Bahn ist keiner davon.