„Da haste Balin inne Ohren und innen Bauch“ – Das Kulturrestaurant Dicke Paula in Tegel | Hausmannskost und ein Konzert mit Berliner Gassenhauern, aber in NEU!

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Irgendwie traf es sich, dass Eve, der ALTAMANN und unser Freund Paul Be wieder einmal zusammen Essen gehen wollten und mit dem Internationalen Frauentag auch ein Feiertag zur Verfügung stand, an dem man sich trefflich und in Ruhe, zu diesem Zweck zusammensetzen könnte. Also wurde der Termin schnell eingetütet und der Götz packte die Gelegenheit auch beim Schopf und kam mit.

Kulturrestaurant Dicke Paula – Schlieperstraße 69, 13507 Berlin

Bei der Auswahl der Örtlichkeit folgten wir dieses Mal einem Tipp von Paul, der uns in das „Kulturrestaurant Dicke Paula“ in Tegel führte. Vorweg wurden wir darüber informiert, dass wir doch so gegen 15:00 Uhr erscheinen sollten, da wir ja dann auch noch, neben der angekündigten „Hausmannskost“, in den Genuss des Konzertes kommen würden. Konzert? Essen und Kultur mit Hausmannskost – Da waren wir nun aber aufs äußerste gespannt, was da auf uns zukommt.

Hut ab – Sonst platzt ihr der BH!

Vor Ort angekommen, begrüßte uns die „Chefin“ Gina herzlich und wir wurden ordentlich durch geknuddelt, da das Lokal wohl ob unseres Erscheinens vorgewarnt war. Am Tisch angekommen, bekamen wir auch sogleich eine Einführung in das Geschehen an diesem Nachmittag, womit wir zu rechnen hätten und das das tragen von Kopfbedeckungen während des Besuches der Gaststätte im Innenbereich nicht gestattet ist.

V.l.n.r.: Götz, Paul Be, Eve und der ALTAMANN (So sieht er „Oben ohne“ aus)

Genau, wer sich die Mühe gemacht hat und die Überschrift auch gelesen hat, der weiß – es geht um „Alt-Baliner-Musike“, Bouletten, Schweinebraten und um Schnitzel die kaum auf den Teller passen.

Gina und Hans, die beiden Inhaber der „Paula“ sind neben ihrer Tätigkeit als Wirtsehepaar seit Jahren in der Berliner Musiklandschaft unterwegs. Während sich Hans Reißner in seinem musikalischen Leben im Bereich der Musik der 20er/30er Jahre in und um Berlin einen Namen gemacht hat, wobei ihn seine Engagements in angesehene Hotels, auf Gala-Veranstaltungen, in Variete`s, Showprogramme und zu Gastspielen quer durch Deutschland, Europa, nach Mexiko, Hong Kong und nach Los Angeles geführt haben, ist Gina eine echte Quereinsteigerin was das Musiker -dasein anbetrifft.

Klingt komisch – ist aber so, denn man merkt ihr eine fehlende Ausbildung oder so ein Zeug zu keiner Zeit an. Ihre enorme Bühnenpräsenz und die Intensität mit der sie die Lieder vorträgt, die Ihr von Hans direkt auf den Leib gezimmert werden, lassen solche Fragen gar nicht erst aufkommen. Und wenn sie selbst von sich sagt, dass sie bei Hans das Bühnenleben artig gelernt hat, dann hat sie ihre Ausbildung mit Auszeichnung bestanden, soviel steht fest. Kurz gesagt, du kannst ihrem Vortrag nicht entkommen. Sie ist eine echte Berliner Göre, die sich den Spaß am Leben, mit allen seinen Unwägbarkeiten, aus der Seele singt und ihre Zuhörer dabei mitnimmt.

Sie haben ihre eigenen Gassenhauer

V.l.n.r.: Hans Reißner, Gina Kahl-Reißner und Mathias Brandt

Das Programm besteht im wesentlichen aus selbst komponiertem Berliner Liedgut im Stile alter Gassenhauer, wie „Das Lied Vom Angeln „, „Zickenschulze“, „Pack die Badehose ein“ oder „Denkste denn, du Berliner Pflanze“ und verbreitet von Anfang bis Ende gute Laune. Aber wie gesagt, die alten Hits werden gar nicht gebraucht, denn man hat nämlich eigene, die jetzt schon als Gassenhauer taugen.

Mit Titeln wie „Da platzt mir der BH“, „Keine kocht wie Oma“, „Ich wünsch mir im Fersehen wieder Sendeschluss“ oder „Ich wär so furchtbar gern ne Primaballerina“ räumen die beiden voll ab. Auch das den Berliner Liedern oft leicht Frivole fehlt natürlich nicht. Das Gejohle und der donnernde Applaus des Publikums ist absolut verständlich. Das muss man am eigenen Körper erfahren haben, so wie der Feuerwehrmann Sascha – der um ein Duett mit Gina nicht herum kam. Eine echte Perle im Tegeler Kulturbetrieb.

Als spezielles Schmankerl kommen auch die Freunde des köstlichen Wiener Sarkasmus eines Georg Kreisler auf ihre Kosten, dessen Lieder zeitweilig von Hans Reißner wunderbar interpretiert und ins Programm eingestreut werden. Den Wiener Komponisten, Sänger und Dichter verband übrigens auch eine persönliche Bekanntschaft mit den beiden Betreibern der „Paula“.

Gina Kahl-Reißner

Keine Frage ein Erlebnis dieses Gasthaus, aber eigentlich wollten wir ja Essen gehen oder? Na klar, auch das haben wir neben allem kulturellen noch gemacht. Ganz ehrlich davon kann der ALTAMANN nur schwärmen. Mein Schnitzel „Hubertus“ hätte eigentlich zwei Teller gebraucht, Omas Bouletten waren der Hammer und Eve hat am nächsten Tag noch von den Bratkartoffeln geschwärmt. Für Freunde dieser Art Küche ein Muss. Aber ohne Reservierung guckste da oft „in die Röhre“, weshalb eine Vorzeitige Reservierung in der „Paula“ unbedingt notwendig ist. Übrigens sind die abgebildeten Portionen Standard und da war nix extra gewesen, falls jemand auf diesen Gedanken kommen sollte. *Schwör!

Allerlei lokale und überregionale Prominenz war auch schon da!

Für das „Kulturrestaurant Dicke Paula“ in der Schlieperstraße in Tegel gibt’s von uns das höchste Lob, dass du in Berlin erreichen kannst:

„Dicke Paula“ – Da kannste nich Meckern!

Eve und der ALTAMANN kommen gerne wieder.

Hans & Gina treten in der Besetzung:

Gina Kahl-Reißner – Gesang

Hans Reißner – Piano Gesang

und

Matthias Brandt – Schlagzeug

auf.

Ihre CD-Produktionen sind vor Ort erhältlich.

Hinweis/Hint 😉

Der Autor verwendet an einigen Stellen Redewendungen der eingeborenen Berliner. Bitte lassen sie sich die entsprechenden Textstellen von einer Person ihres Vertrauens übersetzen. Vorzugsweise von einem/r Eingeborenen das klappt am besten!

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In some places the author uses idioms of the native Berliners. Please have the relevant text passages translated by a person you trust. Preferably from a native that works best!

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