„Jamel Rockt den Förster“ – „Symbolfiguren für Zivilcourage“ – Das Ehepaar Horst und Birgit Lohmeyer ist für das Festival „Jamel rockt den Förster“ mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand am Montagabend (1. September) statt.

Aachen/Jamel. Der Aachener Friedenspreis ist in diesem Jahr unter anderem an Birgit und Horst Lohmeyer für ihr Festival „Jamel rockt den Förster“ gegangen. Trotz zahlreicher Angriffe und Bedrohungen stelle sich das Ehepaar aus Jamel im Landkreis Nordwestmecklenburg mit dem Musikfestival seit 2007 gegen den Rechtsextremismus vor seiner Haustür, teilte der Friedenspreis-Verein in Aachen mit.
Der deutsch-iranische Regisseur Ali Samadi Ahadi würdigte in seiner Laudatio das Ehepaar Lohmeyer als „Symbolfiguren für Zivilcourage“. Ihr 2007 gegründetes Festival „Jamel rockt den Förster“ im gleichnamigen Neonazi-Dorf sei zum Symbol dafür geworden, „dass Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist, sondern immer wieder verteidigt werden muss“. So hätten sie „mitten in einem Dorf, das Rechtsextreme für sich beanspruchen wollten, einen Ort der Freiheit, der Vielfalt und der Demokratie“ geschaffen. Sie seien auch nach schweren Angriffen in Jamel geblieben.
„Was in Jamel geschieht, betrifft uns alle“, betonte Ahadi. Rechtsextreme würden gezielt in Dörfern eigene Strukturen schaffen und Einschüchterung verbreiten. Die Lohmeyers stellten sich dem entgegen, und zwar „nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit Musik. Mit Offenheit. Mit Gastfreundschaft. Mit Humor.“
Die Auszeichnung stärke ihre Motivation, für eine Menschenrechte achtende Gesellschaft einzutreten, sagten Birgit und Horst Lohmeyer. Sie wurde am Montagabend (1. September) verliehen.
Der Preis ist mit jeweils 2.000 Euro dotiert. Zu den vorherigen Preisträgern gehören unter anderem die Gruppierungen „Omas gegen Rechts“ und die „Youth Initiative for Human Rights“.
OZ
„Jamel Rockt den Förster“ – „Symbolfiguren für Zivilcourage“: Ehepaar Lohmeyer mit Aachener Friedenspreis geehrt
