Oktoberfest The Musical – Beinah wahr | Uraufführung im Renaissance Theater Berlin

Oktoberfest The Musical – Beinah wahr – Für Eve und den ALTAMANN stellten sich zu Beginn der Vor-Premiere zur Uraufführung von „Oktoberfest The Musical – Beinah wahr“ am 07.07.2024 Im Berliner Renaissance Theater im wesentlichen drei Fragen. Erstens, kann man in Berlin ein Musical uraufführen das sich mit dem Müchner Oktoberfest beschäftigt? Wird sich der Berliner dabei überhaupt amüsieren können und kann Harold Faltermeyer auch zu diesem Thema die passende Musik machen?

Szenenfoto - Oktoberfest The Musical, Beinah wahr im Renaissance Theater Berlin
Oktoberfest The Musical, Beinah wahr im Renaissance Theater Berlin

Fragen über Fragen die einer dringenden Antwort bedurften. Deshalb machten wir uns am 06.07.2024 auf den Weg ins Theater, einem Ort von dem man sagt, das man sich dort verzaubern lassen kann, wissbegierig und gut gelaunt, um für Klärung zu sorgen.

Mit „Oktoberfest The Musical – Beinah wahr“ ist dem hochkarätigem Autorenduo Harold Faltermeyer (Grammy-Nominierung für AXEL F und Grammy-Award für TOP GUN ANTHEM, Komponist für Donna Summer, Bonnie Tyler. Bob Seger u.a.): Musik und Texte, sowie Philip LaZebnik (Drehbuch z.B. für „Pocahontas“ und „Prince of Egypt“): Buch und Texte, ein wirklich höchst amüsantes Musical gelungen, das von Anfang bis Ende bestes Entertainment darstellt. An keiner Stelle hat dieses Musical Längen und lässt dadurch auch keinen Raum für Langeweile zu. Mit viel Humor und dank des unverkennbar in Amerika erlerntem Entertainment-Know-How funktioniert diese Show wie ein gut geöltes Uhrwerk.

Und obwohl diese Show durchgängig mit simultanen Übersetzungen arbeitet, gesungen wird auf englisch, gesprochen wird auf deutsch und dazu werden die Texte auf LED-Anzeigetafeln angeboten, verliert der Zuschauer durch die klug gestaltete Handlung des Musicals nie den Faden.

Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit!

Angeführt von den „Pfister Geschwistern“ Christoph Marti (Ursli Pfister als M.C. des Abends und Napoleon) und Tobias Bonn (Toni Pfister als Kronprinz Ludwig und dessen Vater Maximilian I) spielte sich das herausragende Ensemble mit Marie Cécile Nest (Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen), Manal Raga A Sabit (Lola Montez und Karoline Friederike Wilhelmine), Heather Litteer, Moritz Carl Winklmayr und Winnie Böwe als überrumpelte Theaterproduzentin durch die abwechslungs- und temporeiche Inszenierung über die „beinahe wahre“ Entstehungsgeschichte der „Wiesn“.

Bei der musikalischen Begleitung für dieses Musical hat die Produktion keine Experimente gemacht und ist mit der „Hausband“ der Geschwister Pfister auf Nummer sicher gegangen. Johannes Roloff (Musikalische Leitung und Keyboard), Gary Schmalzl (Gitarre und Trompete), Jürgen „Speedy“ Schäfer (Bass) und Immo Hofmann an den Drums, intonierten die von Harald Faltermeyer geschrieben Kompositionen, in der Art klassischer Zirkusmusik gehalten wunderbar sicher und mit erfrischender Spielfreude. Man hätte meinen können, da sitzt einiges mehr an Musikern oben auf dem Balkon.

Nimmt man die Freude mit dazu, mit der das Schaupieler-Kollektiv die Aufgabe meisterte, kann man nur zu dem Schluss gelangen, dass man die zu Beginn der Veranstaltung gestellten Fragen mit einem dreifachen „Ja, das geht!“ beantworten muss. Es ist sehr wohl möglich ein Musical zu einem Bayrischen Thema in der Hauptstadt der „Preißn“ aufzuführen. In Berlin kann man sich auch darüber herrlich amüsieren und natürlich kann Harold Faltermeyer auch die passende Musik zu diesem Thema schreiben.

Fragt man sich nun als letztes warum die Uraufführung einer Ur-Münchner Geschichte nicht im Bayrischen Kernland stattgefunden hat, hilft vielleicht ein Auszug aus einem Interview mit dem Komponisten, dass die Münchner Abendzeitung am 05.07.2024 veröffentlicht hat weiter, in dem er sagt:

[…]

AZ: Aber man fragt sich natürlich, warum ein Oktoberfest-Musical nicht in München Premiere feiert.

Faltermeyer: Der Prophet im eigenen Land – muss ich mehr sagen?

AZ: Ja, bitte!

Faltermeyer: Es ist halt so: München geht mit dieser vergangenen Monarchie immer ein bisschen zickig um. Es gibt immer noch die Königstreuen, die glauben, dass der König Ludwig II. nochmal aus dem Starnberger See zurückkommt. Irgendwie ist es ein Sakrileg. Ich will aber nicht ausschließen, dass wir das irgendwann auch mal in München spielen werden, aber diese Berlin-Idee war für mich so ein Aha-Effekt: losgelöst von dieser bayerischen Ernsthaftigkeit, von dieser unbedingt wahren Geschichte, daher auch der Beiname: an almost true story, beinah wahr.

[…]

Tja Pech gehabt! In Berlin nimmt man halt alles etwas leichter und das ist auch gut so. Eve und der ALTAMANN hätten nur allzu gerne mehr Punkte vergeben, aber leider hört die Messskala für den Zufriedenheitswert ja bei 100 auf. Egal, jedenfalls sagen wir, „Oktoberfest The Musical – Beinah wahr“ ist ein herrliches Spektakel das man nur jedem empfehlen kann, der das Genre Musical zu seinen Herzensangelegenheiten zählt. Prädikat – Ein Riesenspaß, ein wunderbares Bühnenbild, einfach Spitze, ein Muss!

Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit! Genau so ist es…!

Erschienen bei ALTAMANN.com

Zu sehen ist das Musical im Renaissance Theater Berlin noch bis zum 11.08.2024, bevor es dann erst einmal auf Reise gehen soll.

Zur Homepage der Geschwister Pfister » » https://geschwister-pfister.de/

Zum Renaissance Theater Berlin » » https://renaissance-theater.de/

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