Bei seinem ersten Konzert, vor etwa elf Monaten, hatte Scott Mickelson noch auf ein Akustik-Setup für die Hafenbar Bar Tegel gesetzt. Bei seinem zweiten Auftritt an gleicher Stelle, konnte er die Möglichkeiten des Sound-Equipments vor Ort dieses Mal mehr nutzen, denn er trat mit der Besetzung seiner Begleitband als Alternative-Rockact, mit Akustik-Einlage, vor die Zuschauer.
Leider hatte sich Keyboarder Jon Buckett im Laufe der diesmal kurzen, 10 Termine umfassenden Europatour die Schulter gebrochen, weshalb er bereits zurück nach England abgereist war. Das war schade, hätte er die Darbietung doch, wie schon beim ersten Gastspiel, ganz sicher mit seinem Keyboardsound noch bereichert. Wir wünschen an dieser Stelle gute Besserung und eine schnelle Genesung. Aber auch als 3-Mann Band verstanden es die Musiker bestens, ihr Publikum zu unterhalten.
Eve und der ALTAMANN fanden diese Seite des Scott Mickelson sehr erfrischend, weil den ganzen Gig hindurch ein angenehmes Tempo herrschte und weil ihm und seinen beiden Mitspielern Ian Taylor am Bass / Backingvocals, sowie Douglas Mussard an den Drums / Backingvocals die mitgebrachte Spielfreude deutlich anzumerken war. Die drei „Jungs“ hatten richtig Bock auf den Termin! Trotzdem möchten wir darauf hinweisen, dass wir der Meinung sind, dass man Scott Mickelson in beiden Formaten erleben sollte wenn möglich, denn er ist so oder so, einfach gut.
Ein gekonnter Stilmix und intensive Texte überzeugen
Seine Alternative-Rock-Musik, die den Rhythmus des traditionellen Punk mit stilistischen Elementen von Blues, Disco bis hin zum Krautrock vermischt, eine prise Hip-Hop dazugibt und das ganze dann über seine Americana Melodien, die als Basis seiner Musik dienen schüttet, macht ihn zu einem Singer-Songwriter, von denen es mit so einem musikalischen Stilmix nur wenige gibt.
Die klug ausgetüftelten Kompositionen des in San Francisco beheimateten Künstlers, gestalten das Konzert in voller Länge, für den Besucher zu einem spannenden und abwechslungsreichen Abend.
Das was ihn besonders auszeichnet, sind seine sehr oft politischen und persönlichen Texte, in denen er sich u.a. wie auf seinem Album „ Drowning In An Inflatable Pool“ zum Beispiel, mit der Frustration über die Trump’sche Wirtschaftspolitik auseinandersetzt, die seiner Ansicht nach keinen Mehrwert für die amerikanische Gesellschaft dargestellt hat.
Auch sein Engagement für Obdachlose, mit der Mitwirkung an der „Blanket The Homeless-Kompilation“ oder die Unterstützung der Aktion „Unarmed American“, die sich gegen den Waffenwahnsinn in den USA richtet, sind ein Teil seiner politischen Aktivitäten, die sich immer für ein friedliches miteinander der Menschen einsetzen. Und so war sein Song „Unarmed American“, den er allein mit Banjo vortrug, sicher eines der Highlights der Show.
Scott Mickelson ist ein Künstler/Produzent aus San Francisco. Seine Debütveröffentlichung „Flickering“ im Jahr 2015, stand bei den Grammy-Awards für das beste Folk-Album und die beste Roots-Musik-Performance zur Wahl. Das er nichts von seiner Intensität seit damals verloren hat, stellte er auch an diesem gelungenen Abend wieder eindrücklich unter Beweis.
Scott Mickelson und seine Band spielten in der Besetzung:
Scott Mickelson – Guitar, Banjo und Vocals
Ian Taylor – Bass / Backing Vocals
Douglas Mussard – Drums / Backing Vocals
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Zur Webseite des Künstlers » » https://www.mickelsonmusic.com/
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Zur Hafenbar Tegel » » http://www.hafenbar-tegel.de