Colosseum Live in Berlin oder „The Return Of A Legend“ im Kesselhaus Berlin

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Chris Farlowe rechts und Malcolm Mortimore
Chris Farlowe vorn und Malcolm Mortimore

Colosseum Live in Berlin – Wenn sich zwei eingefleischte Musikfans „mittleren Alters“ über Colosseum unterhalten, meinen sie garantiert nicht das Ovale Restgebäude in Rom. Dann meinen sie eine Band, die 1968 in England von Jon Hiseman (Schlagzeug), Dick Heckstall-Smith (Saxophon), Tony Reeves (Bass), Dave Greenslade (Orgel) und James Litherland (Gitarre und Gesang) gegründet wurde und von Beginn an neuen Schwung in die Musikwelt brachte. Mit ihrer aus Rock, Jazz, Blues und klassischen Elementen bestehenden Fusion, traf ihr progressiver Rock genau den Nerv der Fans.

Ein bisschen muss der ALTAMANN schon ausholen, beim Thema Colosseum

Dazu kamen Kompositionen die ihrem Bandnamen entsprechend bombastisch sein konnten und ein Improvisationstalent, dass Ende der 60er Jahre seines gleichen suchte. Bereits die beiden ersten Alben der Formation, „Those Who Are About To Die Salute You“ und „Valentyne Suite“, beide 1969, erreichten die Top 20 in den britischen Album-Charts.

Durchgängig war Colosseum allerdings nicht am Start und so löste sich die Band, nachdem Tony Reeves und James Litherland die Band verließen und von David „Clem“ Clempson an der Gitarre, sowie Mark Clarke am Bass ersetzt wurden, bereits im November 1971 wieder auf. Ein Jahr davor, heuerte der noch heute in der Band aktive Sänger Chris Farlowe, im September 1970 bei dem Musik-Koloss an.

Nach einer dreijährigen Bandgeschichte von 1975 bis 1978 unter dem Label Colosseum II, mit Gary Moore und Don Airey, holte Jon Hiseman die Gruppe in Original-Besetzung von 1971, im Jahr 1994 wieder zusammen. Nach einem umjubelten Rockpalast-Auftritt, einer erfolgreichen Reunion Tournee, aus der das Live-Album „Live The Reunion Concerts 1994 “ hervorging, mehreren Studioalben und diversen Festival-Gigs, musste die Band im Jahr 2015 erneut vorübergehend die Segel streichen. Bis zum August 2021, da spielte man in der heute aktuellen Besetzung mit Chris Farlowe (Gesang), David „Clem“ Clempson (Gitarre & Gesang), Mark Clarke (Bass & Gesang), Malcolm Mortimore (Schlagzeug), Nick Steed (Keyboards), Kim Nishikawara (Saxophon) im „Downtown Blues Club“ in Hamburg ein erstes Konzert, wieder unter dem Originalnamen Colosseum.

Nun also wollen es die „Jungs“ noch einmal wissen und auf ihrer „Colosseum – The Return Of A Legend“ Tour nachschauen, ob man sie vergessen hat. Deshalb spielten sie am 17.09.2023 auch in Berlin und dort selbst im Kesselhaus in der Kulturbrauerei, präsentiert unter anderem von Rockradio.de. Die Frage, ob man sie vergessen hat, kann man für Berlin jedenfalls, schnell mit einem kraftvollen NEIN! beantworten. Das Kesselhaus war voll, Punkt. Und die anwesenden waren gespannt, was die Herren wohl noch auf die Bühne zaubern werden.

Pünklich um 20:00 Uhr legte die Band rund um ihren Charismatischen Sänger Chris Farlowe, der mittlerweile auch schon 83 Lenze zählt, los. Drei weiße Taschenlampen-Blinker aus dem Dunkel des Bühnenhintergrundes, waren das Zeichen an die beiden Mischpulte am anderen Ende der Location. Licht aus – Spot an oder so und da waren sie und legten auch direkt los, mit ihrem Sound, der natürlich bombastisch war und die Fans in der Halle sofort faszinierte.

Colosseum ist immer noch eine quicklebendige Attraktion in der Musiklandschaft

Colosseum kommt Eve und dem ALTAMANN vor wie die „Stones“, andere Musik stimmt, aber von nachlassender Intensität in fortgeschrittenem Alter auch bei den „Kolossen“ nichts zu spüren, rein gar nichts. Die Band brilliert mit einer ziemlich Wucht, die ohne Verzögerung bei den vor der Bühne und im Saal tanzenden Colosseum-Fans freudige Emotionen auslöst. Ihre innovativen Soundkonstruktionen, ihre Spielfreude, die Interaktion mit dem Publikum, der Sound in der Location, alles einfach hervorragend.

Die fünf Musiker um den noch immer Stimmgewaltigen Chris Farlow, brennen eine zweistündige Show vom allerfeinsten ab, bei der es keine schwächen gibt. Auch wenn die Band „Mister Farlowe“ zwischendurch eine kleine Pause gönnt, die man mit einem grandiosen Song, durch die auf der Bühne verbliebenen Bandmitglieder, locker überspielt.

Viel zu kurz erschien einem am Ende das Konzert dieser Spitzenband, als es mit „Lost Francisco“ abschied nehmen hieß. Denn Colosseum ist eine quicklebendige Attraktion in der Musiklandschaft, deren Konzertbesuch sich für uns mehr als gelohnt hat und das nicht nur, weil diese Band eine echte Legende ist. Sondern weil die Band immer noch im oberen Tabellenzehntel mitmischt, mit ihrer Musik.

In der Ankündigung zu diesem Konzert konnte man lesen: „Dies ist keine Denkmalschutz-Operation, sondern eine vibrierende Band, mit der man rechnen muss!“, Das können wir nach diesem Gig nur mit einem JAWOLL! unterstützen, genau die richtigen Worte.

Colosseum spielte in der Besetzung:

Chris Farlowe (Gesang)

David „Clem“ Clempson (Gitarre & Gesang)

Mark Clarke (Bass & Gesang)

Malcolm Mortimore (Schlagzeug)

Nick Steed (Keyboards)

Kim Nishikawara (Saxophon)

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Ein Dank geht an das Rockradio.de, dass uns den Besuch dieses Konzertes ermöglicht hat.

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Zur Homepage der Band » » Gibt’s nicht, brauchen sie nicht 😉

Homepage Kesselhaus / Maschinenhaus / Kulturbrauerei » » https://www.kesselhaus.net/de

Homepage Rockradio.de » » https://rockradio.de/

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