SYMPHONIE IN SCHWARZ – Das Record-Release-Konzert
BLACK ROCK BERLIN – Am 18.09.2025, hatte der ALTAMANN das Glück sich mit der Band Black Rock Berlin treffen zu können, um mit den Bandmitgliedern ein kurzes Gespräch über das Projekt Black Rock Berlin zu führen. Und das Ganze kurz vor ihrem Record-Release-Konzert am 3.10.2025 im Quasimodo Berlin.

Eve und ich befinden uns im Übungsraum der Band in der Mitte Berlins und befragen in familiärer und entspannter Atmosphäre Raymond „Ray“ Ebert – Gitarren, Gesang | ex PVC, Wayne County, Joy Rider, Desperados, Arno Koch – Bass | ex. Bel Ami, Troopers, Dead Freddys und Blaschko Brdar – Schlagzeug | Destroyline, nach dem neuen Projekt Black Rock Band.
ALTAMANN: Hallo ihr lieben!
Arno: Hallo ALTAMANN, wie geht´s dir?
Ray: Hallo ALTAMANN
Da sitzt er nun der ALTAMANN, in einer Runde alter Männer und fragt sich was ihr euch dabei gedacht habt, noch einmal so eine Nummer zu starten. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Musikern in eurem Alter, die bereits eine Karriere hinter sich haben und nun in mehr oder weniger erfolgreichen Coverbands ihrem Hobby nachgehen, habt ihr noch einmal ein echtes Projekt am Start.
Ihr könntet eigentlich nach dem Motto: Sleep, Eat. Go Fishing leben, also ganz ruhig mit ein paar Bier dabei und einer Wandergitarre, aber ihr holt noch einmal den großen Rock n Roll Hammer raus und macht das ganze Paket auf, mit Manager, LP, großen Record-Release und womöglich auch einer Tournee durchs ganze Land. Was hat euch geritten?


Arno: Na, was sollen wir denn sonst machen?
Ray: Das kann ich dir genau sagen. Weil uns nichts anderes übrig bleibt und weil wir mit der Musik so verschworen sind. Die Musik hält uns jung, verstehst du.
Wenn wir keine Musik mehr machen würden, dann würden wir einfach vereinsamen oder im Nichts untergehen. Das ist die Doktrin. Musik ist unser Leben, nur darum geht es.
Wir sind froh darüber, dass wir das in unserem jungen Alter noch einmal geschafft haben, wo andere schon lange aufgegeben haben, noch einmal richtig durchzustarten.
Arno: Es war von uns allen die Idee, noch einmal ein Album herauszubringen oder vielleicht auch das zweite und dritte.
Blaschko: Mir habt ihr erzählt, hier gibt`s umsonst Hühnersuppe, nur die hab ich noch nicht gesehen.
ALTAMANN: Also lässt euch der Virus nicht los oder wollt ihr euch den Traum erfüllen auf der Bühne von uns zu gehen?
Ray: Das wäre das Beste.
Arno: Das wäre natürlich denkbar.
Ray: Eine Fantasie zu dem Thema hatte Lemmy , wir haben ja zwei mal im Vorprogramm von Motörhead gespielt, vor 50.000 Leuten. Er meinte um das zu bewerkstelligen könnte man ja alle Mikrofone der Band unter Strom setzen.
Arno: Das gab es im Film bei Inspector Barnaby, mit Suzi Quatro. Ein toller Film.
An der Stelle stellten fast alle Anwesenden fest, dass sie Barnaby-Fans sind.



Als ich Arno anlässlich des damals geplanten Konzertes „Es war einmal in West Berlin“ interviewt habe, habt ihr schon an Black Rock Berlin gearbeitet. Da hieß es die Platte ist im entstehen, alles am Start aber dann kam Corona und unter anderem haben sich auch die Studioaufnahmen auf Grund der Auflagen schwierig gestaltet.
Arno: Ja, die meisten Studios waren ja zu.
Ray: Und dann haben wir uns unser eigenes Studio zusammen gekauft und haben das hier aufgenommen. Teilweise einzeln.
So ist dann dieses Vinyl-Doppelalbum Stück für Stück aufgenommen worden. Mit einer Spielzeit von ca. 60 Minuten. Das passte nicht auf eine Scheibe und so ist es eine Doppel-LP geworden. Die CD kommt jetzt auch, da war die Länge der Stücke natürlich kein Problem.
Ein günstiger Nebeneffekt ist natürlich, dass wir jetzt auch die „Hardwood Studios“ unser eigen nennen. 😉
Arno: Zur Seite hat uns dabei der Michael Zimmerling, als Tonmeister / Produzent und Live & Studio Sound Engineer gestanden.
Den dürfen dabei natürlich nicht vergessen. Der hat ja hier in Berlin bei so ziemlich jeder Größe und deren Produktionen mitgewirkt. Ob Nina Hagen Band, Romy Haag, Morgenrot, Bel Ami, IDEAL oder den Neonbabies zB..
Andere Sachen hat er mit Extrabreit, Trio und Klaus Hoffmann gemacht und auch viel mit Peter Maffay.
Nicht zu vergessen, all die internationalen Acts bei denen er als Recording Engineer beteiligt war, wie zB. David Bowie, Iggy Pop, Depeche Mode und ganz wichtig Simply Red. Es ist eine tolle Erfahrung, ihn dabei zu haben.
Er war uns in der Zeit auch eine große Hilfe.
ALTAMANN: Aber das ist ja nun auch schon wieder ca. 3 Jahre her die große Pause, was hat da so lange gedauert?
Ray: Na das hat natürlich auch am Geld gelegen. Das musst du ja
heute alles irgendwie alleine aufbringen. Da gibt es ja keine
Firma mehr, die irgendwas im voraus bezahlt, wenn du noch unbekannt bist.
Arno: Sie wollen heute das fertige Paket vorgelegt bekommen und am liebsten keinen einzigen, eigenen Cent dafür ausgeben. So wie früher, mit einem Vorschuss auf die Produktion, das
gibt es heute gar nicht mehr.
Ray: Außer du bist Lady Gaga, aber die hat ja auch einen Status
erreicht, die kann alles machen.
Wir hoffen natürlich das unser Projekt zündet und dann eine
der verbliebenen Plattenfirmen bei uns anklopft und was mit uns machen will.



Alles in allem scheint ihr ja auch hartnäckig an euer Ding zu glauben. Habt ihr keine Bange davor, daß dieses Projekt in die Hosen geht, mit Riesenschulden am Ende oder seht ihr das als eher ambitioniertes Hobby, dass ihr euch gern was kosten lasst?
Arno: Selbstredend glauben wir an uns. Und ob das Ding in die
Hose geht, ist erst einmal Wurst. Dann machen wir einfach weiter, davon geht bei keinem die Welt unter.
Ray: Egal, wir haben viel Geld investiert, wir haben die Scheibe
selbst produziert und wenn das nicht hinhaut, machen wir trotzdem mit unserem Ding weiter. Im nach-hinein haben wir auch eine Record-Company gefunden, mussten das aber wie gesagt, vorher alles selbst produzieren. Was bleibt, ist auf jeden Fall das eigene Studio, damit kann´s weitergehen.
Blaschko: Genau, mit dem eigenen Studio hast du auf jeden Fall keine Verpflichtung andern gegenüber. Du bist ein bisschen freier auch in den Gedanken, hast keinen Druck oder musst auf biegen und brechen was raus hauen, übers Knie brechen oder irgendeinem gefallen. Das ist mit dem eigenen Studio bei dieser Produktion halt nicht der Fall gewesen, hier warst du in heimischer Atmosphäre sage ich mal, das hat sich sehr positiv auf die Arbeit ausgewirkt.
Ray: Wir setzen da erst einmal alles auf eine Karte. Wir ziehen unser Ding durch. Wie immer.
Arno: Ja, und ich bezeichne das auch nicht als Hobby, weil er wir schon unser ganzes Leben dran sind, an der Musik.
Blaschko: Und welches Hobby, wenn man das überhaupt so nennen kann, ist denn nicht kostspielig wenn man es auf einer professionelleren Ebene betreibt? Also alles gut.
Ray: Das wir uns nicht haben ablenken lassen von unserem Ziel als Band, hat man während Corona gemerkt. Ganz viele Bands sind in der Zeit verschwunden. Wir sind keine Hobbyband, wir machen Musik seit 1977 oder so. Wir haben immer einen Weg gefunden weiterzuarbeiten. Auch wenn wir einzeln werkeln mussten und auch wenn wir wegen des Virus manchmal knapp an der Illegalität vorbei geschrammt sind, war quasi Auslegungssache dann. Das hat uns auch nicht gebremst.
Wir wollen das jetzt noch einmal durchdrücken. Ich bin davon überzeugt, dass unser Album das jetzt herauskommt zündet. Wir haben gute Songs gemacht, wir haben aktuelle Songs gemacht.
Blaschko: Und das reichlich.
Ray: Die Leute werden sich dafür interessieren.
Wir sind politisch weder links noch rechts, aber wir machen relevante Texte. Wir haben eine Meinung.
Ihr bezeichnet eure Musik als eine schwarze Symphonie aus dunklem Rock mit psychedelischen Sounds. Was genau darf sich der Musikfreund denn darunter verstehen? Punk oder klassischer Rock ist es dann ja wohl nicht.
Ray: Du kannst sagen, es ist eine Mischung zwischen Punk, psychedelischer Einflüssen, Hard-Rock und ein Schuss Speedmusik, das können die Leute selbst entscheiden, weil uns die ganzen Schubladen, die es in der Musik geben soll nicht interessieren.
Blaschko: Es sind schnelle Songs bei, langsame Songs bei, psychedelische Songs und nicht auf einen Stil festgelegt. Das hat keiner von uns vor. Wir machen die Stücke, wie sie uns gefallen.
Arno: Unsere Songs sind auf deutsch. Aber sie unterscheiden sich deutlich von vielem, was man heute auf deutsch ertragen muss.
Ray: Von uns kommt kein Kuschelrock. Wir machen zeitgemäße Texte, die auch wirklich wichtige Themen besprechen, wie wir finden.Von uns kommt kein Kuschelrock. Unsere erste Singleauskopplung „Jerusalem“ ist ungeplant aktueller denn je.



Euer Label heißt Black Rock Berlin. Das klingt für den ALTAMANN nach einer Sparversion des größten Vermögensverwalters der Welt. Und es gibt ja auch schon eine Black Rock Band. Hattet ihr keine Zeit für einen Namen der irgendwie was eigenes ist, anstatt euch nach dem „schwarzen Riesen“ zu benennen? So wie PVC, Dead Freddys, Wayne County & the Electric Chairs, Dance or Die oder Bel Ami, alles Namen von Bands in denen ihr aktiv wart.
Arno: Uns ist bewußt, dass es in Stuttgart eine Black Rock Band gibt. Aber die machen Jazz. Es gibt wohl auch einen Vorort irgendwo in Irland, eine Stadt in den USA. Für uns ist Black Rock Berlin ein eigener Name.
Ray: Wir haben den Namen bewusst gewählt, weil wir die Leute auch nachdenklich machen, herausfordern und auch ein wenig anecken wollen. Die Finanzfirma hatte fast alles geschützt, nur weniges wie unseren Namen nicht. Das Beste was uns passieren kann, ist daß sie uns die Webdomain abkaufen, wenn wir sie nerven.
Arno: Das ist doch ein Super-Plan von uns oder nicht?
Ray: Für 2 oder 5 Millionen Dollar geht das Teil ganz fix weg. (Lacht)
ALTAMANN: Wenn ich das veröffentliche, der schwarze Riese ließt das bei mir und schiebt euch daraufhin die Kohle rüber, krieg ich aber 20 Prozent ab.
Ray: Deal!
Arno: Mit dem Namen ist natürlich auch gemeint, dass unsere Musik auch etwas düsterer ist als der Durchschnitt in der Rockmusik. Wir sind nicht direkt Gothic, aber auch diese Einflüsse sind deutlich zu hören.
Wir hatten auch schon ein paar Probleme mit diesem Namen. Mit der Internetseite zum Beispiel.
Erst haben wir gar keine Domain bekommen und dann haben sie die Domain, mit dem Hinweis auf diese Firma wieder zurückgezogen.
Mit Hilfe und Fürsprache des Innenministeriums haben wir die Domain dann behalten dürfen.
ALTAMANN: Darf ich das schreiben?
Arno: Ja, darfst du.
Ray, Eve und der ALTAMANN waren von Arno zu deinem Geburtstagskonzert im ISOTOP vor, ich glaube 2 Jahren eingeladen. Der Laden war gerammelt voll. Wie habt ihr das geschafft eure Fans über so einen langen Zeitraum zusammen zu halten?
Ray: Das waren alles meine Freunde, dass war meine Geburtstagsparty, ich hab nur gesagt: „Ey Leute, wir spielen da ein paar Songs und ihr könnt gerne alle kommen“. Dann
haben die Leute bis draußen auf die Straße gestanden. Zack!
Damit hatte ich auch nicht in der Art gerechnet.
Die haben uns alle nicht vergessen.
ALTAMANN: Arno kannten Eve und ich ja schon und Blaschko haben wir an dem Abend noch kennen gelernt. Aber dem Rest der Band guten Abend zu sagen war unmöglich. Geschweige denn, dir zu Gratulieren.
Ray: Du weißt ja, als Gastgeber hast du an so einem Abend ja keine Zeit für alle. Und dann noch der Gig. Keine Chance.
ALTAMANN: Also kann man davon ausgehen, dass das Quasimodo am 03. Oktober 2025 voll werden wird oder?
Blaschko: Das wissen wir noch nicht. Wir haben noch nix vom Vorverkauf gehört.
Arno: Wir gehen davon aus, dass die Bude sehr gut gefüllt sein wird.
Blaschko: Ich denke auch, dass der Laden schon allein mit den Leuten die uns kennen gut gefüllt sein, wenn nicht sogar voll werden wird. Und das ist ja auch kein Konzert wo nun alle gespannt zuhören sollen. Sondern wir spielen weil wir gerne spielen und Spaß haben wollen. Und unsere Gäste sollen natürlich auch zuallererst Spaß an dem Abend haben. Es wird auch Songs geben, die noch gar keiner kennt. Also Spannend wird’s auch noch.
Arno: Das schöne an solchen Clubkonzerten ist ja auch, dass man sich dort trifft. Alte bekannte und unbekannte Leute die zu bekannten werden. Das geht eben nur bei Clubkonzerten und macht sie so interessant. Party On!



Ich geh einmal davon aus, dass die Nervosität im gesamten Staff steigt. Was macht ihr jetzt noch bis zum 3. Oktober 2025?
Blaschko: Nervosität? Nein das geht eigentlich. Wir haben die Songs zusammen gemacht und eingespielt, kennen unser Zeug also genau. Jetzt frischen wir sie noch etwas auf, so wie sie an dem Abend über die Bühne gehen sollen und dann ist Schick. Ich mach mir da jetzt keine großen Sorgen mehr.
Arno: Wir machen nur noch neue Fotos, Weil ich mir jetzt einen Bart habe wachsen lassen. Und wir sind jetzt schon wieder dabei neue Songs zu machen. Wir können ja nun nicht einfach stehen bleiben und warten was nun passiert. So wie bei Godot. Außerdem kommt der ja eh nie.
Dann sage ich an der Stelle erst einmal Danke für eure Zeit und ich freue mich auf das Konzert. Wir machen jetzt noch ein paar schöne Bilder, mit euch und dem Marshall-Turm und dann lassen wir euch auch schon in Ruhe.
Zu erwähnen ist noch, dass kurz vor dem Ende auch noch Paul Schwingenschlögl – Keyboard | u.a. Falco, Berlin Art Trio, Winterhart und African Chase Experience auftauchte. Leider war die Zeit zu kurz, um ihn auch noch in die Fragerunde einzubinden. Aber was nicht ist, kann ja noch oder? 😉
Black Rock Berlin sind:
Raymond „Ray“ Ebert – Gitarren, Gesang | PVC, Wayne County, Joy Rider, Desperados
Gary Wagner – Gesang, Harmonikas | Dance or Die, Lanadrid, Darkness On Demand
Arno Koch – Bass | Bel Ami, Troopers, Dead Freddies
Blaschko Brdar – Schlagzeug | Destroyline
Paul Schwingenschlögl – Keyboard | Falco, Berlin Art Trio, Winterhart, African Chase Experience
Fotos: E.Sperling für ALTAMANN.com und Webseite Black Rock Berlin
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BLACK ROCK BERLIN – Das Record-Release-Konzert im Quasimodo
Freitag, 03. Oktober 2025
Kantstr. 12A – 10623 Berlin
Einlass: 21:00 Uhr – Show 22:00 Uhr – Abendkasse 25,00 €uro
VVK: EVENTIM
Zur Webseite der Band » » https://blackrockberlin.de/products
Zum Quasimodo » » https://quasimodo.club