Bei dem Projekt Bohemiens wagt sich Steve Size mit seiner Band auf ein für den Zuhörer neues, musikalisches Terrain. Der von Size gewohnte intensive Blues bzw. Rhythm & Blues vorheriger Alben, bewegt sich weg von altbekanntem, hin zu einer Mixtur aus Americana, Indiefolk, Alternative Countryrock, sowie einem soften roots und bluesrock, der den ALTAMANN an die Musik von Calexico, Robbie Robertson und Boz Scaggs erinnert.
Am 9.9.2023 stellte er dieses neue Projekt dem Publikum, Live in der Hafenbar Tegel, bei einem sehr gut besuchten Konzert zur CD-Erscheinung vor. Und obwohl diese neue Seite des Steve Size im Saal in Einzelfällen auch auf etwas geringere Gegenliebe stieß, fanden Eve und der ALTAMANN das Ergebnis der Zusammenarbeit der Bohemiens spannend und gelungen.
Mit Desert Breeze haben Gundula Ulbrich | Oil Can / Vocals, Cathryn DuPont | Ukulele / Vocals, Gary Schmalzl | Guitar, Micki Meuser | Bass / Vocals und Steve Size | Vocals / Guitar ein abwechslungsreiches und handwerkliches anspruchsvolles Stück Musik vorgelegt, dass dem Musikfreund ganz sicher Spaß machen wird. Die Besetzung der Band las sich im Vorfeld nicht nur spannend, nein sie hat auch gehalten was sie versprach, nämlich richtig gute Musik. Allesamt besitzen reichlich Erfahrung im Musikgeschäft und konnten dementsprechend einiges zum Erfolg des Projektes beitragen.
So befinden sich unter den 15 Stücken, echte Perlen wie „Fright Train“, „Vagabonds“, „Out In The Desert“ oder „Gone“. Mit dem grandiosen „Living In A Bubble“, in der die Band die Grenzenlosigkeit eines Berlin’s vor der Jahrtausendwende einfängt, haben die Bohemiens ein Song eingespielt, der nicht als einziger auf dieser Scheibe, internationales Potential besitzt.
Eine liebevolle, sehr gut klingende Homage an ein dahingeschiedenes Wallcity-West-Berlin. Eine atemberaubende Aufzählung dessen, was damals alles möglich war und das nichts unmöglich schien. Eine Stadt deren Einzigartigkeit, seine Trendsetterqualitäten, sowie das überschäumende Lebensgefühl seiner Bewohner, weit über seine Stadtgrenzen hinaus in die ganze Welt strahlte. Ein Ort an dem Träume wahr wurden und jeder so leben konnte wie es ihm gefiel. Just around the clock!
Hier waren Vollblutmusiker am Start
Klug gesetzte Tempowechsel und eine spannende Orchestrierung, mit Oil-Can-Gitarren, -Ukulele und -Bass, machen Desert Breeze für die breiter aufgestellten Musikfreunde unter uns zu einem Album, bei dem sie die Ohren weit aufstellen sollten um auf Entdeckungsreise zu gehen. Die Zeit die man sich dafür nehmen muss ist keine vertane Zeit, findet zumindest der ALTAMANN.
Man merkt dem Album die geballte musikalische Erfahrung der Mitwirkenden an. Nicht nur beim Songwriting, dass hauptsächlich durch Steve Size und bei fünf der fünfzehn Songs durch Meuser/Seitz bewerkstelligt wurde oder wenn es um die Beherrschung des jeweiligen Instruments geht, nein auch bei der Produktion der CD hat man die Latte hoch aufgelegt. Und so kann sich der Hörer darüber freuen, dass man mit Micki Meuser zufällig auch jemanden in der Band hat, der seine Kompetenz in Sachen Recording, Mixing und Produktion bereits bei Bettina Wegner, den Ärzten, Ina Deter, Ideal und Silly z.B. unter Beweis gestellt hat.
Alles in allem ist » DESERT BREEZE « ein wirklich rundes Ding geworden und damit ist nicht nur der CD-Rohling selbst gemeint. 😉
Hier noch der Hinweis zum nächsten Konzert: Die Bohemiens spielen an diesem Samstag (21.10.2023) im SWART Bier & Weinlokal. Beginn: 20:00 Uhr
Homepage des Künstlers » » http://steve-seitz.com/
Zum SWART Bier & Weinlokal » » https://swart-berlin.de/
Zur Hafenbar Tegel » » http://www.hafenbar-tegel.de