Gwyn Ashton – Kurzfristig konnte die Hafenbar Tegel Gwyn Ashton auf seiner im Moment stattfindenden kleinen Europatournee, zu seinem bisher einzigen Deutschlandtermin dieser Reise begrüßen und damit ihrem Hochkarätig besetzten Herbst-Konzert-Marathon einen weiteren Höhepunkt hinzufügen.
Im März dieses Jahres war er mit seinem Trio an gleicher Stelle zu Gast. Am 24.10.2023 nun spielte er, im Rahmen der Vorstellung seines in diesem Jahr erschienenen neuen Albums „mojosoul“, als „One-Man Band“ erneut in Tegel.
Eigentlich war die Bühne genau so voll wie immer, nur dass bei diesem Konzert ein einziger Künstler das Line-Up bespielen sollte. Bass-Drum, Snare, sieben Gitarren, eine Blues-Harp, Hi-Hat mit Schellenkranz und bei einem Stück eine Loop-Station, waren die Zutaten für diesen Konzertabend. Für den ALTAMANN wäre es eine schier unüberbrückbare Hürde, aus diesen Zutaten erkennbare Musik heraus zu holen, für einen „Bluesmen“ wie Gwyn Ashton ist das aber gar kein Problem. Denn er beherrscht die vielleicht ursprünglichste Form der Bluesdarbietung, das Spielen als „Ein-Mann-Orchester “, vorzüglich.
Gestern noch in Prag, war Gwyn Ashton an diesem Abend äußerst gut gelaunt, denn dort hatte er seine Violinistin abgeholt, die ihn auf dieser dieser Reise begleitet. Und kaum hatten Eve und der ALTAMANN ihm einen guten Abend gewünscht, verriet er uns auch schon, dass sie ihn bei diesem Gig bei einigen Stücken auf der Violine begleiten wird, sozusagen als Bonus.
„mojosoul“ ist ein Album das er schon immer machen wollte
Es war also alles angerichtet, für einen schönen Konzertabend, mit seiner Mixtur aus Swamp-Blues, Rock- und Folkmusik. Ausgebremst im Exil in Adelaide / Südaustralien, während der Pandemie, spielte Ashton 110 neue Songs ein aus denen er locker 10 neue CD`s zaubern könnte sagt er und wir glauben ihm das. Fast drei Jahre sind eine lange Zeit und wen man sonst nichts anderes machen kann außer bei 40 Grad im Schatten an den Strand zu gehen, ist das für einen Musiker wohl der beste Zeitvertreib oder? Die ersten dieser Lieder hat er nun zu „mojosoul“ gemacht und sie sich zum 50-Jährigen Gitarristenjubiläum selbst geschenkt.
Daß „mojosoul“ ein Album ist, das er wie er sagt schon immer machen wollte, kann man während des Auftritts spüren. Mit für die Zuschauer erlebbarer Hingabe an seine Musik, präsentiert Ashton an diesem Abend aber nicht nur Stücke von seiner Neuerscheinung, sondern auch ältere Songs. So zum Beispiel von seinem 1993er Erstlingswerk „Feel The Heat“, der CD „Prohibition“ oder dem starken, 2019 erschienenen Album „Sonic Blues Preachers“.
Für den ALTAMANN reichte schon der Eröffnungssong, bei dem er eine Hawaiian-Style – Lap steel-gitarre spielte, um ihn in die richtige Stimmung zu versetzen. Dieses Feeling konnte Gwyn Ashton während des gesamten Gastspiels aufrecht erhalten und so war es auch kein Wunder, dass nicht nur Eve und der ALTAMANN die Heimfahrt voll von diesem Erlebnis antraten.
Ohne Frage, Gwyn Ashton zeigte live, dass er auch als „One-Man Band“ in der Lage ist sein Publikum mitzureißen. Er ist ein Vollblutmusiker und er tritt ungeheuer gerne in dieser Rolle auf. Nur er und seine Musik. Frei zu interpretieren wann und wie er es will, ausgiebig mit den Gästen zu kommunizieren und die Set-Liste auch ab und an einmal zu vergessen, wenn sich ein Konzert anders entwickelt.
Gwyn Ashton ist ein Musiker dessen Konzerte zu besuchen sich lohnt und seine neue CD „mojosoul“ wurde nicht umsonst international gelobt. Liebhaber dieser Musik machen keinen Fehler damit, sie ihrer Sammlung hinzuzufügen. Stücke wie „By Your Side“, „No More“, „12.000 Miles From Home“ sind jedenfalls amtliche Knaller. Und „The Ballad Of Gwyn Ashton“ lässt tief ins Seelenleben des Künstlers blicken.
Wir haben uns von ihm bis zum nächsten Mal verabschiedet, so wie die anderen begeisterten Zuhörer auch und wir freuen uns schon sehr darauf.
Erschienen auf ALTAMANN.com
Zur Homepage von Gwyn Ashton » » https://www.gwynashton.com
Zur Hafenbar Tegel » » http://www.hafenbar-tegel.de