Die Zöllner 5 | Mit Kopf und Herz bei ihrem starkem Auftritt in der Hafenbar Tegel

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Mit seiner ersten Band „Saumäßig“ die 1982 an den Start ging, hat das was Dirk Zöllner heutzutage abliefert sicher nichts mehr zu tun. Keine Ahnung ob die Musik dieser Band danach klang, dass man sich so nennen musste oder ob das einfach nur provozieren sollte, sie werden schon wissen warum dieser Bandname sein musste. Die Band mit der er heute unterwegs ist, bietet jedenfalls besten Soul-Rock mit deutschen Texten und daran ist absolut nichts zu finden was eine Bewertung verdient hätte, die man mit oben genannter Bezeichnung versehen könnte.

V.l.n.r.: André Gensicke, Lars Kutschke, Dirk Zöllner, Stephan Salewski und Oliver Klemp - Die Zöllner in der Hafenbar Tegel Berlin
V.l.n.r.: André Gensicke, Lars Kutschke, Dirk Zöllner, Stephan Salewski und Oliver Klemp – Die Zöllner in der Hafenbar Tegel Berlin

Seit mehr als 40 Jahren steht Dirk Zöllner jetzt auf den Brettern, die augenscheinlich ein wesentlicher Teil seines Lebens sind und macht Musik. Mit Texten die poetisch sind, nachdenklich machen, Fragen stellen, sich einmischen oder einfach nur das Leben bejahen. Das Ganze macht er seit langem mit einer Band die seinen Namen trägt und mit der er in verschiedenen Ausführungen unglaublich oft live zu erleben ist. Am 04.04.2024 war sie nun zu ihrem ersten Auftritt in der Hafenbar Tegel als – Die Zöllner 5 – angereist.

„Du hast einen Kopf, also benutze ihn!“

Die Zöllner bieten Stücke bei denen die Menschen in erster Linie den Texten zuhören sollen, auch wenn die Songs dabei sehr oft zum tanzen animieren. Dass sich das aber nicht zwangsläufig ausschließen muss, stellten Eve und der ALTAMANN schnell fest. Denn die Band hat eine absolut stimmige Mischung aus anspruchsvollem Liedgut und einem ordentlich groovenden Rock entwickelt, die reibungslos glatt läuft und das Publikum mitnimmt.

Die Zöllner, so der korrekte Name des „Mutterschiffes“ laden wechselweise zum Nachdenken, über existenzielles oder emotionales ein und das ist auch so gewollt. Ohne diejenigen zu sein die den belehrenden Zeigefinger zu hoch heben, fordern sie die Zuhörer zum hinterfragen auf und mahnen nicht alles sofort für bahre Münze zu nehmen. Dabei gelingt es ihnen aber problemlos, dem einzelnen immer noch genug Spielraum für eigene Gedankengänge und Interpretationen zu lassen. „Du hast einen Kopf, also benutze ihn!“, so oder ähnlich zumindest könnte das Motto der Band lauten, wenn man ihnen eines verpassen wollte.

Die Palette der Songs an diesem Abend reicht vom Antikriegslied „Bleifrei“, dessen Text von Werner Karma stammt und der bei einem einen Kloß im Hals hinterlässt, wenn man die Zeile: „Die Sehnsucht des Soldaten zielt nicht auf Heldentaten, nicht mal auf’n Sieg. Er will bloß bleifrei durch den Krieg“ gehört hat, bis hin zum Liebeslied „Zwei Sonnen“, einer Homage an die Liebe selbst.

„Die Affen“ wiederum, ein mit Up-Tempo Samba-klängen durchsetztes Lied über die diversen Widersprüchlichkeiten in der Gesellschaft oder das „Was du von mir verlangst“ aus seiner, wie er sie selbst nennt „Zappelfunk-Phase“, verweisen auf das unglaubliche breite Themenfeld, dass diese Band im laufe ihrer Karriere beackert hat. Das Publikum jedenfalls, bekommt an diesem Abend ein kleines „Best of“ von den Zöllnern geboten und das macht die Show zu einer kurzweiligen Angelegenheit, auch wenn sie über zwei Stunden lang dauert.

Die Zöllner gehören zum besten was die deutschsprachige Musikszene zu bieten hat

Aufgelockert wird das ganze durch Anekdoten aus dem Musikerleben der Protagonisten und mit Geschichten über Paul, der in dem Track „Portugal“ eine Hauptrolle spielt. Einem Kumpel der jeden Abend vor dem Späti am Köllnischen Platz in Spindlersfelde/Köpenick steht und mit dem Dirk Zöllner immer ein Feierabendbierchen nach einem absolvierten Konzert zu sich nimmt um runterzukommen. Der würde zwar gerne die gesamte Bundesrepublik abschaffen wollen, soll aber sonst ganz OK sein, wenn der ALTAMANN das richtig verstanden hat.

Durchweg mit exzellenten Musikern besetzt, als da sind: …sein Langzeitmitstreiter André Gensicke an Keyboard und Mikrofon, Oliver Klemp am Bass, Lars Kutschke an der Gitarre, Stephan Salewski am Schlagzeug und nicht zuletzt Dirk Zöllner mit Gitarre und Gesang, zählen die Zöllner zum besten was die deutschsprachige Musikszene zu bieten hat. Warum versteht man spätestens dann, wenn man die starken Texte und die äußerst gelungenen Kompositionen der Band miteinander addiert. Es ist genau diese Mischung, die ihre Fans so fesselt und ihre Songs so interessant macht.

Die Zöllner 5 boten eine wunderbare Show die, leichtfüßig und leidenschaftlich präsentiert, nichts zu wünschen übrig ließ und die Zuhörer, aber auch die Band außerordentlich begeisterte. Und so wäre es auch kein Wunder, wenn die Schar der Liebhaber ihrer Musik nach diesem bärenstarken Konzert ordentlich Zuwachs bekommen hätte und Die Zöllner, wie es ihr Bandleader nannte, „…die Halle das nächste Mal voll-hauen würden“.

Bei diesem Konzert spielten Die Zöllner in ihrem Format – Zöllner 5 -, also ohne ihr legendäres „Gebläse“ die ZÖLLNER HORNS mit David „Skip“ Reinhart (Trompete), Frank Fritsch (Saxophon) und Gerald Meier (Posaune).

Die Zöllner 5 sind:

Dirk Zöllner (Gesang, Gitarre), André Gensicke (Keyboard, Gesang), Oliver Klemp (Bass), Lars Kutschke (Gitarre) und Stephan Salewski (Schlagzeug)

Erschienen bei ALTAMANN.com

Zur Homepage der Zöllner » » https://die-zoellner.de/

Zur Hafenbar Tegel » » http://www.hafenbar-tegel.de










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