Das Cody Jasper Trio machte auf ihrer Europatournee 2024 Station in der Hafenbar Tegel.

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1972 bat Tony Christie in einem Song darum, dass ihm doch bitte jemand ganz eilig den Weg nach Amarillo zeigen möge, weil dort angeblich eine Maria auf ihn warten würde. Nun, Eve und der ALTAMANN hätten ihm in diesem Fall nicht weiterhelfen können und wir haben leider auch nie Kenntnis davon erhalten, ob er dort jemals angekommen ist, dass ist die ganze Wahrheit. Doch seit wir am 27.03.2024 in der Hafenbar Tegel bei einem Konzert von Cody Jasper waren, kennen wir zumindest einen, der den Weg raus aus der 200.000 Einwohner zählenden Stadt im Nordwesten von Texas gefunden hat.

Das Cody Jasper Trio in der Hafenbar Tegel Berlin
Das Cody Jasper Trio in der Hafenbar Tegel Berlin

Und dass er diesen Weg irgendwann auch genommen hat, war eine wirklich gute Idee. Denn aus dem jungen Mann, der dort Gitarre spielend in den Staked Plains aufwuchs, ist ein wirklich interessanter Musiker geworden. Cody Jasper präsentiert ein extrem breit angelegtes Spektrum, verschiedenster Musikrichtungen. Da findet man Elemente aus Südstaaten-Rock, Funk, Outlaw-Country, Roots Rock, Texas-Boogie, Blues & Soul-Twists, einer riesigen Portion Glam-Rock und manchmal würzt er das ganze auch noch mit einem Schuss Soul in seiner Stimme.

Das Cody Jasper Trio – Über zwei Stunden Musikerlebnis

Cody Jasper ist keiner der „nur“ sein Programm runter spielt, denn er interagiert sehr intensiv mit seinem Publikum. Durch seine Bühnenpräsenz und seine verbindliche Art bringt er die Anwesenden nicht nur einmal zur aktiven Teilnahme an der Show und das ohne sie explizit dazu auffordern zu müssen. Das betrifft nicht nur das Tanzen zu seiner Musik, sondern auch das Mitsingen einzelner Textpassagen, auch wenn man sie vorher nicht kannte. Es war schlicht nicht möglich, sich dem ganzen zu entziehen, wenn Jasper während eines Stückes plötzlich das Tempo heraus nimmt, die Gäste „Kettengesangsmäßig“ gekonnt mit der Frage: „…Want to get Funky?“ ansingt und sie dadurch in gleichnamige Stimmung versetzt. Da wackelte dann doch die Hüfte, auch beim ALTAMANN.

Er kombiniert die verschiedenen Musikelemente gekonnt miteinander und macht daraus seine durchweg spannende Musik, die von ganz ruhig bis Monster-Glam-Rock alles abdeckt. Dass darunter auch das ein oder andere exquisit gespielte Gitarrensolo ist, versteht sich dann auch von selbst. In 2 Stunden und 20 Minuten Nettospielzeit zeigt Jasper, was er als Gitarrist und Sänger drauf hat und das ist nicht wenig. Dieser junge Mann kann ein Publikum begeistern, soviel steht fest.

Sein Trio hat er mit sehr starken Leuten ergänzt. Da ist zum einen Patrick Smith seines Zeichens Bassist, der neben seiner Tätigkeit im Cody Jasper Trio auch noch in diversen anderen Formationen unterwegs ist. Unter anderem in der Band The Battle of Evermore – A Led Zeppelin Tribute Experience, was sich sehr positiv auf das Programm des Abends auswirkte, denn auch Cody Jasper scheint ein großer Fan der vier britischen Musiker zu sein. Immer wieder baut er Teile ihrer Musik in seine Songs ein und ganz zum Schluss „bläst“ er uns dann auch noch mit ihrem legendären „Rock And Roll“ die Gehörgänge frei. Da gab´s dann tanztechnisch auch kein Halten mehr im Saal.

Smith ist zusammen mit dem Drummer ein verlässlicher Taktgeber, auch in den Situationen, in denen ihr Bandleader seine Stücke frei interpretiert und ihnen die volle Konzentration abverlangt. Zudem bietet die Rhythmusabteilung gleichzeitig auch noch eine sehr sportliche Leistung auf der Bühne, genau wie man es von echten „Rockern“ erwartet. Der Schlagzeuger Adam Breeze, bringt so viel Energie mit zu dem Konzert in der Hafenbar Tegel, dass man wirklich teilweise fassungslos ist, was dieser junge Mann da so macht. Selbst in den Pausen zwischen den Songs gelingt es ihm nur selten die Felle seines Schlagzeuges nicht zu bespielen. Und wenn es ihm im Verlauf des Auftritts zu ruhig wird, klettert er auch schon einmal auf der Bassdrum herum und winkt in die Runde.

Cody Jasper ist alles zuzutrauen

Er hat sein Instrument so knackig gestimmt und abmischen lassen das sein wuchtiges agieren, außer in den dezenten Momenten, in absolut jeder Sekunde des Gigs angenehm kraftvoll zu vernehmen ist. Persönlich bezeichnet sich Breeze als „Wood shredder“, was seine Spielweise vielleicht noch etwas genauer beschreibt. Ein echtes „Powerpack“ halt. Wenn er nicht gerade mit anderen Musikern als Drummer auf Tournee ist, spielt er noch fest bei Wargasm und RavenEye, mit denen er u.a. Touren mit KISS und Aerosmith absolvierte oder neben Ramstein und Halestorm beim Maximus Festival in Südafrika auftrat.

Das Cody Jasper Trio ist für Eve und den ALTAMANN eine echte, weil unverhoffte Überraschung gewesen und zwar im absolut positiven Sinne. Ob bei den eigenen Songs wie der Soul-Funk-Rock Nummer „Disco Lemonade“, „Just My Type“, „Rock Is Dead“ und dem im Boogie-Style zelebrierten „Texas Flood“ oder bei den Cover-Songs wie „House Of The Rising Sun“ und „Superstition“, Jasper überraschte uns den ganzen Gig hindurch.

Bei einem Konzert dieses Künstlers sollte man auf das unerwartete vorbereitet sein und die Abwechslung lieben. Denn wer innerhalb eines Songs, mit dem Intro von „Voodoo Child“ startend, über ganz fetten Funk beim feist gespielten Glam-Rock landet, dem ist einfach alles zuzutrauen. Vermutlich ähnelt auch kein Konzert dem anderen, dafür haben der Bandleader und seine Mitstreiter sicht- und hörbar einfach zu viel Spaß am Improvisieren. Dieses Trio ist für Musikliebhaber, die auf der Suche nach dem besonderen sind, eine echte Empfehlung. Eve und der ALTAMANN freuen sich jetzt schon ganz fürchterlich auf seinen nächsten Besuch in unserer Stadt, könnt ihr glauben. 😉

Das Cody Jasper Trio ist noch bis zum 04.04.2024 in unseren Landen zu erleben.

Das Cody Jasper Trio:

Cody Jasper – Gitarre / Gesang

Adam Breeze – Drums / Back. Voc.

Patrick Smith – Bass

Zur Homepage von Cody Jasper » » https://codyjasper.com/

Zur Homepage von Adam Breeze » » https://adrummerbreeze.wixsite.com/mysite

Patrick Smith auf Facebook » » https://www.facebook.com/PSmithMusic

Zur Hafenbar Tegel » » http://www.hafenbar-tegel.de

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