So ein Gedanke, nur so aus Scheiß! | Stefan Kleinkrieg (EXTRABREIT) macht sich Gedanken über das heutige Musikgeschehen
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Stefan Kleinkrieg ist Musiker, Komponist, Texter und Autor. Er ist Gitarrist bei EXTRABREIT und Solo mit Band unterwegs.
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Stefan Kleinkrieg ist Musiker, Komponist, Texter und Autor. Er ist Gitarrist bei EXTRABREIT und Solo mit Band unterwegs.
VIBES. – Ab Mitte der 60er Jahre arbeitet Axel Benzmann als freiberuflicher Fotograf für West-Berliner Zeitungen und Magazine und fotografiert v.a. (Sub-)Kultur- und Nachtleben der Stadt. 1968 dokumentiert er die Studentinnenproteste in Berlin. Von 1967 bis Anfang der 80er Jahre begleitet er die Berliner Jazztage in der Philharmonie. Die Ausstellungsbilder zeigen Musikerinnen, die den Jazz prägten und erneuerten: Miles Davis, Dizzy Gillespie, Duke Ellington, Count Basie, Roberta Flack, Charles Mingus, Thelonious Monk, Sarah Vaughan u.a.
ALTAMANN – Zu Gast ist ER: Mario Sperling, der Mann mit dem Hut. Man(n) kennt ihn besser als „ALTAMANN“: Urgestein der Berliner Livemusikszene, Kolumnist, Grenzgänger, Freund brettharter Gitarren und Liebhaber seidenzarter Zwischentöne.
Die Kunst der Skizze – Wenn es um Skizzen geht, denken die meisten von uns erstmal an visuelle Medien. „In der Musik ist es genauso“, sagt Elektrokumbia-Artist Raúl Sotomayor. „Man muss eine Idee haben, die man sich anhören kann. Aber einfach nur im Kopf funktioniert das nicht richtig, das Wichtigste ist, dass man sie irgendwo festgehalten hat.“
1968 von den Pink Floyd Freunden Aubrey Powell und Storm Thorgerson gegründet, gestaltete Hipgnosis bis 1983 einige der berühmtesten LP-Cover der Musikgeschichte: Atom Heart Mother, Dark Side of the Moon, Wish You Were Here, Animals (Pink Floyd), Houses of the Holy und Presence (Led Zeppelin), The Lamb Lies Down on Broadway (Genesis), Scratch, (Peter Gabriel) – um nur einige der ca 350 Cover zu nennen, die sie entwarfen.
Am Anfang war die Improvisation. Was auch sonst: Bevor Musik erinnert, verschriftlicht oder aufgenommen werden konnte, mussten ja erstmal ein paar Höhlenmenschen einfach drauf los spielen.
Afriqua präsentiert – In Clubs hört man Zwischenrufe nicht so gut wie auf Comedy-Veranstaltungen, aber glauben Sie mir: es gibt sie trotzdem. Im Laufe meiner DJ-Karriere hatte ich damit zum Glück selten zu tun (oder sie waren vielleicht einfach zu leise), und tatsächlich warf mich keiner davon so sehr aus der Bahn wie der eines besoffenen Typs, der immer wieder brüllte: „Das klingt doch alles gleich!”
In der Musik werden, ganz wie in Romanen, Geschichten von Konflikten und deren Auflösung erzählt: Ein Thema wird eingeführt, etwas Unvorhergesehenes geschieht, die Dinge regeln sich. Das dramaturgische Mittel der Musik sind die Harmonien; die einzelne Note ist für sich genommen nur eine Frequenz, sobald aber noch weitere dazukommen, entsteht eine Geschichte.
Ich sage HEY, ihr sagt HA! – HEY! – HA! – HEY! – HA! Kommandos wie diese mögen uns an Hype-Men des 90er-Jahre-Hip-Hop erinnern, an Hochzeits-DJs oder Animateure in Sport-Stadien. Sie sind jedoch auch ein gutes Beispiel für eine musikalische Figur, der innerhalb der Schwarzen Musik eine bedeutende Rolle zukommt: Call & Response.